Wenn ein (teurer) SUV ein Mensch wäre…

Was wenn ein (teurer) SUV ein Mensch wäre? Was für ein Mensch wäre er dann, wie würde er aussehen und sich verhalten? Ein Versuch das herauszufinden.

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Wenn ein SUV ein Mensch wäre, dann wäre er vermutlich ein Förster auf Anabolika. Naja, kein echter Förster, eher so ein pseudo, angedeuteter Förster.

Er hätte keine unscheinbaren, an den Wald angepassten und praktischen Försterklamotten an, sondern eher einen protzigen figurbetonten, „bling bling“ Anzug, mit einem Muskelshirt drunter und vielen Gold-Kettchen. An seinem Anzug sind viele Abzeichen angebracht, für alles was ihn ausmacht (Allfuss-Antrieb, 1L Herzhubraum, Direkt-Einspritzung usw.). Außerdem steht auf seiner Brust ein großes Logo mit den Initialen seines Vaters und hinten auf dem Rücken mittig und ganz groß, sein eigener Name.

Er hätte keine Wanderschuhe mit Profil an, sondern eher so riesen Lackstiefel die schnell verkratzen, wenn man irgendwo drankommt. Die Stiefel sind auch nicht wirklich fürs Wandern gedacht, da sie mit dem wenigen Profil kaum Halt haben.

Er könnte auch nicht besonders gut durchs Dickicht oder durchs Gelände laufen, da er eher kurze Beine hat und überall hängen bleiben würde. Die vielen und schweren Muskeln machen ihn ja auch nicht beweglicher.

Er hätte zwar einen Rucksack, dieser ist aber nicht besonders groß. Er sieht eher unterdimensioniert aus für diesen großen Schrank an „Förster“. Dafür kann der Rucksack automatisch geöffnet werden. Es muss nur jemand einen Fuß unter den Po des Försters halten und schon öffnet er sich.

Der Förster hätte überdurchschnittlich, ja fast übertrieben viel Kraft. Nur kann er sie wie gesagt, durch die Schuhe, seine kurzen Beine und seinen undynamischen, wuchtigen Körper kaum im Gelände und Wald verwenden. Wenn er jedoch einen geraden langen Schotterweg im Wald findet, dann geht der Förster auf. Er sprintet mit einer sagenhaften Beschleunigung los und rennt dann so schnell durch den Wald, dass die Blätter fliegen und die Bäume umknicken. Es darf nur kein Huppel kommen, da setzt er schnell mit seinem Poppes auf. Auch schärfere Kurven mag er nicht, da neigt sich sein Oberkörper schnell aus der Kurve und er streift mit dem Gesicht durch die Blätter.

Er hat auch nicht besonders viele Werkzeuge dabei, die für eine Arbeit als Förster nützlich wären. Es fehlt eine Axt, ein Wanderstock, ein Taschenmesser oder Ersatzklamotten. Dafür hat er allen möglichen Schnick Schnack dabei. Beispielsweise die adaptive Doppel-Stirnlampe mit automatischer Abblendung bei vorbeilaufenden Tieren und einer dynamischen Farbanpassung an die Tages- und Jahreszeit im Wald. Eine automatische Baumerkennung. Ein Berganlaufassistent. Taglauflicht. Öl-gefederte Schuhsohlen. Automatischer Müdigkeitswarner. Und ganz wichtig, eine beheizbare Po-Einlage, sowie beheizbare Handschuhe und klimatisierte Ohrstöpsel. In denen kann er nämlich in 28 zu 1 Surroundsound, die Tier- und Waldgeräusche noch besser hören als in echt.

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Die hört er nur leider nicht so oft. Denn durch seine doppelten Abpups-Öffnungen im Po (Heck), mit verstärktem Verdauungsgeräusch und Extra-Chromzierleisten, laufen die Tiere oft schon weg, wenn er angeblubbert kommt.

Für diese ganzen Assistenzsysteme brauch der Förster am Ende Strom. Mit den Batterien hierfür ist der Rucksack halb gefüllt. Dieser High-Tech Förster kann diese jedoch über seine eigene Muskelkraft laden. Dafür muss er nur paar Mal im Kreis rennen und schwitzen. Durch eine transpirante Osmose in der Schwitzstoffzelle wird der Akku geladen.

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Leider ist der Förster nur selten in Gesellschaft unterwegs. Viele seiner Kollegen fühlen sich durch seinen lauten und imposanten Auftritt eingeschüchtert. Oft setzt er sich zusätzlich noch in Szene und schüchtert seine Mitkollegen ein. So kommt es oft vor, dass er im Wald grimmig-guckend überholt, den Weg schneidet oder bedrohlich schreit und sich aufregt, wenn ihm jemand zu nahekommt.

So fristet dieser Förster ein einsames Leben. Er zieht sich in seine große Hülle aus Muskeln zurück und reagiert nach außen mürrisch, angestrengt, distanziert und unsympathisch. Während seine Kollegen ohne das viele oberflächliche „bling bling“ viel unbeschwerter und lockerer Leben. Und das sogar näher beieinander, gemeinsam und in Verbundenheit.

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